Stadtgeschichte

Vilbel 1930

Die Gegend um Bad Vilbel ist wegen ihrer fruchtbaren Ackerböden und ihres günstigen Klimas altes Siedlungsland. Sie ist seit Jahrtausenden ununterbrochen besiedelt gewesen. Die nachgewiesenen frühesten Bewohner waren in der Jungsteinzeit die Bandkeramiker, die an den hochwasserfreien Abhängen der Nidda und Nidder in Vilbel, Dortelweil, Gronau und Massenheim ihre festen Wohnsitze hatten. Um die Zeitwende besetzten die Römer das Land, zahlreiche Hofgüter und insbesondere die große römische Badeanlage in der Nähe des Bahnhofs Bad Vilbel- Süd mit einem reichhaltigen Fundmaterial vermitteln uns einen Einblick in den hohen Kulturstand jener Zeit. In der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends begann die fränkische Besiedlung und die Anlage dörflicher Nierderlassungen.

Zwischen den Jahren 774 und 786 werden die Orte Vilbel, Dortelweil, Gronau und Massenheim erstmals urkundlich in Schenkungen an das Reichskloster Lorsch genannt, von da an liegen schriftliche Nachweise über die Dörfer und die Stadt vor.

Das damalige Vilbel, das anfänglich nur aus einigen Höfen bestand, entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem geschlossenen Ort. Infolge der politischen Zersplitterung nach der Stauferzeit kamen die Dörfer zu verschiedenen Herrschaften. Vilbel wurde 1255 zwischen Hanau und Falkenstein, später zwischen Hanau und Mainz, mit der Nidda als Grenze, zweigeteilt. Dortelweil kam um 1292 zur Freien Reichsstadt Frankfurt; Gronau und Massenheim gehörten zum Herrschaftsgebiet des Gerichtes Bornheimer Berg und kamen im 15. Jahrhundert zur Grafschaft Hanau. Alle Gemeinden hatten sehr schwer unter den Einwirkungen des Dreißigjährigen Krieges, der Kriege des 18. Jahrhunderts und der Napoleonischen Kriege zu leiden und erholten sich von diesen Schicksalsschlägen erst im 19. Jahrhundert, als sie in das damalige Großherzogtum Hessen und in die preußische Provinz Hessen-Nassau eingegliedert wurden.

Auch die beiden Weltkriege forderten große Opfer von der Bevölkerung. Zahlreiche Gefallene und erhebliche bauliche Zerstörungen im Ortsgebiet von Vilbel waren zu beklagen. Die Aufnahme von Heimatvertriebenen, die Schaffung neuer Wohnungen und Schulen, der Ausbau der Stadt durch große Siedlungen, die Erstellung von Kinderspielplätzen, von Sportanlagen u.a. waren einige der vordringlichsten Aufgaben der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten.

1971 und 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform die Nachbarorte Gronau, Dortelweil und Massenheim nach Bad Vilbel eingemeindet. Die Stadt ist mit ihren Mineralquellen, High-tech Unternehmen sowie Dienstleistungs-, Handwerks- und Industriebetrieben ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor in der südlichen Wetterau vor den Toren Frankfurts.

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